Grundlage
Das Fanprojekt Oldenburg ist ein sozialpädagogisches Angebot der Jugendhilfe für den Oldenburger Raum und stellt eine besondere Form der Jugend- und Sozialarbeit dar.
Es arbeitet unabhängig von dem Bezugsverein VfB Oldenburg, den Verbänden, der Fanszene und den Sicherheitsorganen rund um den Spieltag. Zudem zeichnet es sich durch einen szenenahen und sozialpädagogischen Zugang zu den aktiven Fanszenen und der Lebenswelt der Fans aus.
Durch die Trägerschaft bei der Stadt Oldenburg ist es eng mit den vorhandenen kommunalen Jugendhilfestrukturen in Oldenburg vernetzt.
Die Grundlage der Arbeit des Fanprojekts bilden das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) und das SGB VIII. Dort stellen vor allem die Jugendarbeit (§11 SGB VIII) und die Jugendsozialarbeit (§13 SGB VIII) die rechtliche Arbeitsgrundlage dar.
Zielgruppe
Das Fanprojekt Oldenburg wendet sich an alle Fußballfans und aktiven Fanszenen in Oldenburg zwischen 12 und 27 Jahren, unabhängig von Geschlecht, sozialer Herkunft und Vereinszugehörigkeit.
Derzeit ist die Fanszene des VfB Oldenburg diejenige, welche sich durch eine Vielschichtigkeit auszeichnet und quantitativ stark ausgeprägt ist, sodass der VfB Oldenburg als Bezugsverein zu benennen ist. Gleichwohl wendet sich das Fanprojekt bedarfsorientiert weiteren Fußballfans zu.
Ziele...
Allgemein möchte das Fanprojekt Oldenburg bei seiner Arbeit junge Fans dabei unterstützen, ihre Identität selbstständig auszubilden und ihren eigenen Weg in der Gesellschaft zu finden, denn es versteht sich als Schnittstelle zwischen jugendlichen und erwachsenen Lebenswelten.
Die Arbeit des Fanprojektes basiert auf einem durch intensive Beziehungsarbeit aufgebauten Vertrauensverhältnis zu den Fans und ist auf deren nachhaltige Begleitung angelegt. Die Mitarbeitenden des Fanprojekts sind bestrebt, jungen Menschen bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten zu helfen und sie vor abweichendem Verhalten zu bewahren. Einem Abgleiten in Problemgruppen kann so entgegengewirkt werden.
Daher soll bei den zur Verfügung gestellten pädagogischen und kulturellen Angeboten, Aktionen und Veranstaltungen sowie bei der Spieltagsbegleitung folgendes aktiv gefördert und von den Mitarbeitern unterstützt werden:
- Persönlichkeitsentwicklung
- Erweiterung persönlicher Kompetenzen
- Toleranz und Vielfalt
- Abbau von Diskriminierung jeglicher Art
- Sucht- und Gewaltprävention
- Konfliktlösungskompetenzen
Letzteres leiten sich die Mitarbeitenden des Fanprojekts vor allem aus der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung ihrer Arbeit ab. Konflikte sollen möglichst gewaltfrei ausgetragen und reflektiert werden. Die Fans dabei vor und nach den Spieltagen zu unterstützen gehört bereits zu einer Aufgabe von vielen, die die Fanprojektmitarbeitenden in ihrer Arbeit wahrnehmen.
... und Aufgaben
Weitere, sich aus den Zielen ergebende Aufgaben sind folgende:
- Teilnahme an der Lebenswelt der Fußballfans
- Organisation von Jugendbegegnungen und Schaffung von Freizeitangeboten
- Bildungsarbeit und kulturpädagogische Arbeit
- Unterstützung von Fußballanhängern bei der Selbstorganisation (ehrenamtliches Engagement)
- Gewaltprävention und Maßnahmen/Aktionen gegen Gewalt beim Fußball
- Information und Aufklärung über Regeln und Richtlinien bei Fußballspielen
- Personen- und gruppenbezogene pädagogische Angebote zur Gewaltprävention für Risikogruppen
- Abbau extremer Orientierungen (Rassismus, Sexismus, Homophobie, Fremdenfeindlichkeit)
- Suchtprävention
- Beratung und Kurzintervention
- Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit
Außerdem nimmt das Fanprojekt im durchaus politischen Thema „Fußball und Fankultur“ eine konsequent antidiskriminierende Haltung ein. Das bedeutet, dass Rassismus, Sexismus, Homophobie und Antisemitismus im Generellen abgelehnt werden, sowohl im Stadion, als auch darüber hinaus. Auch hier werden entsprechende Vorfälle gemeinsam mit den jungen Menschen reflektiert und gegebenenfalls nachbereitet.